Einsteiger-Tipps RC-Cars
In diesem Artikel möchten wir Euch die RC-Car Basics als grundlegende Infos für einen möglichst optimalen Einstieg ins Hobby RC-Cars geben. Wir finden es super, wenn man Einsteiger an die Hand nimmt und ihnen unnötige und vielleicht demotivierende Erfahrungen erspart.
Für insgesamt mehr Hintergrundwissen zu RC-Cars, ihrer Technik und ihrer Geschichte schaut Euch gerne unsere anderen Artikel an:
Wir sprechen hier in diesem Artikel grundsätzlich von Qualitäts-Cars. Also über einen groben Preisbereich ab 250€ und aufwärts. Dabei orientieren wir uns an unserem typischen Kundenstamm bei RC-SCHRAUBEN. Das sind diejenigen, die wirklich an ihren Cars schrauben, diese tunen und optimieren.
Für Einsteiger stellen sich dabei immer wieder ähnliche Fragen und Herausforderungen. Ein so technisches und auch teilweise komplexes Hobby bietet viel Raum für Frust, wenn man ein paar Sachen nicht vorher weiß. Diese haben wir hier einmal gesammelt und für Euch als RC-Car Basics zusammengestellt.
Viel Spaß!
Welches Modell?
Grundsätzlich ist es für Anfänger ratsam, nicht gleich das größte und leistungsstärkste Nitro betriebene Rennmodell zu kaufen. Da ist dann für
Ungeübte bei der falschen Treibstoffmischung, suboptimaler Fernsteuerung oder der ersten Mauer schon Schluss.
Sprechen wir hier also jetzt von Einsteigermodellen, dann meinen wir Autos, an denen erst einmal möglichst wenig eingestellt werden kann. Hersteller möchten ja auch, dass man möglichst ohne Frust schnell mit viel Freude loslegen kann, ganz nach dem Motto:
„Wenn man wenig einstellen kann, kann man auch wenig verstellen oder kaputt machen.“
Also raten wir dazu, erstmal Cars zu fahren, die man im Aufbau, der Wartung und im Betrieb beherrschen kann. Richtige RC-Cars sind eben ausdrücklich kein einfaches Kinderspielzeug und zu schade, um sie nicht voll genießen zu können.
RTR vor Bausatz
RTR steht für „ready to run“ und bezeichnet RC-Cars, die man sofort einsetzen kann, ohne viel einstellen zu müssen. Anders als die Bausätze, die man komplett selbst aufbauen muss und bei denen individuelle Elemente wie die Fernsteuerung oft nicht dabei sind, sind RTRs der Einstieg für die meisten. Dennoch sind auch RTRs nicht einfach Selbstläufer. Auch diesen Autos liegen Betriebsanleitungen mit Infos bei und es empfiehlt sich, diese auch zu lesen bevor man loslegt. Gerade für Anfänger sind die Betriebsanleitungen Quelle wertvollen Wissens und ein guter Frust-Schutz.
RC-Car Basics: Grundausstattung
RC-Car Basics: Gutes Werkzeug
Wir erwähnen das hier mehrfach und Ihr werdet das auch von anderen immer wieder hören, denn es ist einfach so: Schlechtes Werkzeug macht die Schrauben und im Zweifel die Cars kaputt. Schraubenköpfe drehen oft deshalb durch, weil das verwendete Werkzeug nicht fest oder präzise genug packt – und nicht, weil die Schrauben Schrott sind…davon können wir euch aus der täglichen Erfahrung im Service ein Liedchen singen.
Übrigens: Wer mehr über die Funktion von Schrauben und den richtigen Umgang mit ihnen erfahren möchte, dem empfehlen wir unseren entsprechenden Artikel.
RC-Car Einsteigertipps: Helfer
- Einen Seitenschneider. Kabel, Klemmen und auch Plastikteile sauber abknipsen ist manchmal nötig.
- Spitzzangen oder Pinzetten, falls mal ein Schräubchen im Chassis verschwindet oder ein Kabel gepackt werden will.
- Ordnungssysteme für Schrauben. Wer mit Schrauben hantiert, liebt Magnet-Schrauben-Schüsseln oder andere Ordnungssysteme. Wir stehen auf Sortierkästen und Boxen, in denen wir auch unsere Schraubensets für RC-Cars liefern. Diese bieten wir auch ohne Inhalt an.
- Schraubensicherungen. Sind Flüssigkeiten, die Schrauben im Gewinde fixieren, wo es nötig ist. Manche Schrauben sollen drin bleiben und sich nicht ständig lösen, was durch Erschütterung und Vibration passieren kann. Auch das haben wir für Euch im Programm. Schaut gerne rein.
Grundsätzlich raten wir zu guter Qualität, was Werkzeug und Ausstattung angeht. Das RC-Hobby verlangt nach zuverlässigem Equipment, weil der Spaß beim erfolgreichen Basteln, Schrauben und dem Fahren stattfindet und nicht bei der Suche nach den richtigen Schrauben, dem Frust über unzuverlässige Teile oder Werkzeug. Zudem sind die Cars nicht gerade günstig und man weiß, dass gutes Equipment langfristig Geld spart.
Zuverlässigkeit und Qualität sind so auch besonders beim Thema RC-Akku und Ladegerät ziemlich wichtig. Das kann man nicht ausreichend betonen.
RC-Car Einsteigertipps: Akkus und Ladegeräte
Wir empfehlen, sich ausreichend mit dem Thema zu befassen, damit Ihr nicht in die Akku-Falle lauft. Akku-Falle heißt: Der Akku ist schnell leer und lädt dann ewig. Und: Auch gute Akkus halten nicht den ganzen Tag! Wer einen schönen Nachmittag mit seinem RC-Car verplant, braucht mehrere Akkus, die wechselnd laden.
Die drei wichtigsten Akku-Typen sind:
| NiCd → Nickel-Kadmium | Schon länger am Markt als die anderen. Sind relativ günstig. Allerdings verlieren sie im Laufe der Zeit an Kapazität und man muss sie richtig laden und entladen. (Memory-Effekt) Immer voll laden! |
| NiMH → Nickel-Kadmium | Kein Memory-Effekt und bei gleicher Größe mehr Power. Sie haben aber bei hohen Belastungsspitzen ihre Grenzen. Auch immer voll laden! |
| LiPo → Lithium-Polymer | Maß aller Akku-Dinge. Klein, leicht, viel Kraft. Im Gegensatz zu den 1,2 Volt Spannung der Nickel-Akkus, hat eine LiPo-Zelle 3,7 V. Je nach Akku-Pack (mehrere Zellen zusammen) kommt da schon ordentlich Leistung zusammen. Nachteil: Sie sind gefährlicher und instabiler. Nicht alleine lassen und schon gar nicht in der prallen Sonne liegen lassen! Es gibt sogar extra feuerfeste Taschen für die Akkus, Stichwort „Lipo safe“. |
Billige oder nicht ausreichend starke Akkus halten vielleicht 20 Minuten, liefern nicht genug Power für das, was das Car eigentlich könnte und brauchen unverhältnismäßig lange zum Laden. Sie können also richtige Spaßbremsen sein. An Akkus sollte man schlichtweg nicht sparen – auch weil es immer noch zu Bränden und anderen Unfällen kommt, wenn man Akkus von günstigen Quellen kauft, die von CE und TÜV nicht viel halten! Wir raten dringend zu Markenakkus.
Zum Thema Laden gehört natürlich das Ladegerät. Auch hier gibt es gute und schlechte. Es lohnt sich, ein Gutes zu haben. Es muss nicht alles können, aber den Akku-Typ, den ihr habt, vernünftig laden. Das Ladegerät ist im besten Falle eine Einmalinvestition, die bleibt. Akkus, Autos und andere Teile verschleißen oder der eigene Geschmack wandelt sich, aber Ladegeräte bleiben meist.
Worauf muss man beim Ladegerät achten? Nun, unterstützt es verschiedene und die richtigen Akku-Typen (NiMH, NiCd, LiPo), hat es ausreichend Ladestrom, damit es nicht ewig dauert? Schont es den Akku beim Ladevorgang? Wir raten euch, zum Thema Akkus und Ladegerät bei Experten zu recherchieren oder direkt Geräte von RC-Car Herstellern zu kaufen.
Reifenkleber und Öle für RC-Cars
Es ist immer schöner, wenn die Reifen nicht von den Felgen fliegen. Es gibt dafür extra Kleber für den RC-Modellbau. Vorteil: Das Car fährt stabiler, die Reifen halten länger und fliegen tatsächlich bei höheren Drehzahlen oder Belastungen nicht weg, was in manchen Situationen natürlich auch das Auto vor Schaden bewahrt.
Ein RC-Car braucht zudem auch Öle als Schmiermittel und Korrosionsschutz für Ritzel, Getriebe, Federbeine, Dämpfer und andere gängige Teile. Von Nitro betriebenen Cars und deren Treibstoffmischungen mal abgesehen. Auch hier gilt es, sich Erfahrungswerte zu holen. So hat sich z.B. gezeigt, dass die Viskositätswerte nicht in der Herstellung genormt sind und deshalb nicht herstellerübergreifend gleich sind. Also möglichst immer denselben Hersteller nutzen und nicht mischen.
Unterlegscheiben für RC-Cars nutzen
Unterlegscheiben sind eine super Sache, wenn man sie hat. Und sie sind günstig. Sie schonen das Material, optimieren die Wirkung von Schrauben und erleichtern die Arbeit. Bei RC-Cars ist es meistens so, dass das Material der Fahrzeuge weicher ist, als die Schrauben. Um Chassis oder Bauteile nicht mit Schraubenköpfen einzudrücken oder zu zerkratzen, kann man an einigen Stellen Unterlegscheiben nutzen.
Mehr zu Unterlegscheiben und unser Angebot findet Ihr hier:
Keine Gewalt!
Eine Schraube braucht keine Gewalt. Schrauben halten primär durch ihre Konstruktion und reine Physik und nicht durch die Kraft, mit der sie festgedreht werden. Wer an den falschen Stellen zu viel Zug auf die Schrauben gibt, macht nicht nur die Schrauben kaputt, sondern im schlimmsten Falle auch das Car.
Wie vermeidet man kaputte Schrauben?
Vorab prüfen. Es lohnt sich, vor dem Eindrehen einer Schraube zu prüfen, ob sie sich leicht in das Gewinde eindrehen lässt – denn das sollte so sein. Sollte man Gewalt brauchen, kann etwas nicht stimmen. Kratzt und knarzt es, ist Reinigen angesagt. Denn Gewinde und Schrauben sind genormt und sollten passen. Wer hier stur weiter dreht, der kann dann vielleicht eine Schraube ersetzen, aber mit Pech ist das Gegengewinde kaputt – und das macht man nicht so schnell neu.
Akkuschrauber? Was uns in der Praxis ebenfalls immer wieder mal begegnet, sind Kunden, die mit Akkuschraubern ihre Schrauben durchdrehen. Ein Akkuschrauber wird hier und da empfohlen. Wir sprechen uns aber dagegen aus, denn ein Akkuschraube hat das Problem, dass sich das Drehmoment nicht sauber einstellen lässt. Mit der Hand hat man wesentlich mehr Gefühl dafür, ob die Schraube gut reingeht Besonders bei arbeiten in Kunststoff hinein, ist vom Akkuschraube abzuraten, weil man sich ganz schnell das Chassis kaputt macht.
Investieren in eine gute Verbindung
Man kann an der falschen Stelle sparen. Da wir aber eher positiv denken, möchten wir zum investieren an den richtigen Stellen motivieren. Neben gutem Werkzeug, Akkus und Ladegeräten ist die Fernsteuerung natürlich wichtig.
Das tollste Auto und die coolste Strecke helfen nichts, wenn die Funkfernsteuerung und das Servo im Auto nicht gut sind. Auch hier im Zweifel upgraden und das Car voll genießen können. Denn Funkfernsteuerung und Servos können ebenfalls langfristige Einmalinvestitionen sein.
Einsteigertipps für RC-Autos
Das Hobby RC-Car ist ein fantastisches, denn es vereint Technik, Elektrik und Mechanik mit Funk und modernen Möglichkeiten zur Steuerung. Es lässt sich überall betreiben. Es gibt heute keine Gegenden mehr, wo man nicht ein RC-Car fahren könnte, da es so viele spezialisierte Cars gibt.
Dennoch ist es kein Hobby, in das man „billig“ einsteigt. Ein qualitativ minderwertiger Ausflug mit einem RC-Car endet meist mit etwas, das kaputt geht und Freude kommt nicht auf. Es ist daher ratsam, ein gewisses Budget mit einzukalkulieren, wenn man sich ein „richtiges“ RC-Car kauft.
Wir wünschen Euch viel Spaß mit Euren RC-Cars!
Euer Team von RC-SCHRAUBEN
Bilder:
Header: Francesco Ungaro, Pexels | Ufo Drift Team, Pixabay (altered)
Welches Modell: Header: MT Mike Morris, Pixabay | Porsche Mortimer62, Flickr, CC 2.0 | Truggy Vicasso, Pixabay | Masahiko Ohkubo| Jeep Lane Boys RC, Flickr (all altered)
Werkzeug: PicJumbo, Pixabay (altered)
Helferlein: HeungSoon, Pixabay | Hebi B., Pixabay | Bruno Germany, Pixabay (all altered)
Akkupacks Montage: Daniel van den Ouden, Flickr | MIKI Yoshihito, Flickr (CC BY 4.0) (altered)
Reifen und Öle: Lane Boys RC, Flickr, CC 2.0 | David Luders, Flickr, CC 2.0 | Hans Braxmeier, Pixabay (all altered)
Gewalt gegen Schrauben: Pavlofox, Pixabay | Bartekhdd, Pixabay (altered)
Fernsteuerungen: Aaron Yoo, Flickr (CC BY-ND 2.0) | Trevor M, Pixabay (altered)
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