Das Gewinde der Schraube
Die Schraube nützt uns so viel, weil sie – im Gegensatz zu einem Nagel – entweder selbst wieder verwendet werden kann oder die Teile, die sie verbindet, wieder lösbar gemacht werden.
Das ermöglicht das Gewinde der Schraube. Aber Schraubengewinde ist nicht gleich Schraubengewinde.
Wir unterscheiden zwei Arten des Gewindes.
1. Regelgewinde
2. Feingewinde
Das Regelgewinde ist genormt und in seiner Steigung (s. Grafik unten) immer gleich. Dort, wo die Steigung abweicht, handelt es sich nicht mehr um ein Regelgewinde.
Das Feingewinde ist „feiner“ als das Regelgewinde. Das heißt seine Steigung ist enger.
Die Feingewindeschraube findet ihren Einsatz in speziellen Anwendungen. Paradebeispiele sind Präzisionstechnik und als Stellschraube. Denn durch ihren geringeren Hub (Das ist die Strecke, die die Schraube bei einer Drehung zurücklegt), kann man sie präziser Steuern.
Aber sie entfaltet auch mehr Kraft auf kleinerem Raum – eben, weil das Gewinde enger ist.
Wie unterscheidet man Regelgewinde von Feingewinde?
Mit bloßem Auge so gut wie gar nicht – je nachdem wie klein die Schraube ist. Da muss man messen. Aber auch dafür muss man wissen, wie denn die Steigung einer Regelschraube wäre.
Bei den Bezeichnungen ist es einfacher.
Eine Regelschraube wird so bezeichnet: M4 x 20
Das bedeutet, es handelt sich um eine Schraube mit dem Durchmesser M4 (laut Norm) und einer Länge von 20 mm. Die Steigung wird nicht erwähnt.
Bei einer Feingewindeschraube stünde hier etwas wie: M12 x 1,5 x 70
Das bedeutet, es ist eine Schraube mit Durchmesser M 12, Steigung 1,5 mm und Länge 70 mm.
Teilgewindeschrauben & Schaftschrauben
Schaftschrauben oder Teilgewindeschrauben sind – im Bereich RC – immer mal wieder Thema.
Dabei erleben wir immer mal Folgendes.
Jemand bestellt Schaftschrauben in der Annahme, dass das Gewinde einen bestimmten Bereich der Schraube nicht erfasst und ist dann im Support, weil der Teil ohne Gewinde nicht gleich lang ist oder die falsche Länge hat.
Nun: Hier gibt es Aufklärungsbedarf.
Bei Schrauben ist die Länge des Schaftes nicht genormt! Nur die Länge des Gewindes hat eine Mindestnorm zu erfüllen, damit die Schraube ihre Funktion behält.
Das heißt, dass Produktionslinien – je nach Einstellung in den Fabriken – ein Gewinde mal so oder so lang auf den Bolzen schneiden und damit auch die Länge des Schafts variiert. Der Schaft spielt keine Rolle für die genormte Funktion der Schraube. Dafür zählt nur die Mindestlänge eines Gewinde. Ein Gewinde auch mal länger zu schneiden, lohnt sich in der Produktion, wenn man nicht für jeden Schraubentyp die Maschinen umstellen will.
Wer definitiv auf eine bestimmte Schaftlänge angewiesen ist, der muss sog. „Paßschrauben“ bestellen. Das sind spezielle Schrauben für spezielle Preise – sagen wir es mal so.
Viel Spaß beim Schrauben!
RC-SCHRAUBEN
