Was macht eine Schraube besonders?
Die Schraube und ihr Schraubengewinde haben etwas Mysteriöses, denn die Kräfte, die dort wirken, sieht man nicht und sie sind relativ komplex.
Man sieht am Ergebnis, dass da irgend etwas hält. Aber wie? Die Macht der Schraube besteht darin, letztlich mehrere physikalische Kräfte in sich zu vereinen.
In der Hauptsache im Schraubengewinde. Dieses erzeugt den Halt, indem es sich in das Material, das ihr als sog. Gegengewinde dient, verkeilt. Indem wir die Schraube drehen, übersetzt sich diese Drehkraft in mehrere andere Kräfte, die den stabilen Halt erzeugen. Es geht dabei um Haftreibung, Vorspannkraft und Selbsthemmung.
Die Schraube reckt und streckt sich tatsächlich. Dadurch wird das Material, in das die Schraube gedreht wird gestaucht und gedrückt. Und dieser Vorgang erzeugt eine Spannung zwischen Schraube und Material, was zu Halt führt. Das Geniale, die Macht der Schraube, liegt nun aber darin, dass man das Ganze auch wieder lösen kann! Und das macht die Schraube zu einem mächtigen Verbündeten für den ambitionierten RC-Schrauber und Bastler.
Das Gewinde der Schraube
Wie gesagt, ist das Geniale an der Schraube, dass man sie mehrfach verwenden kann. Sie ist lösbar. Möglich wird das durch ihr Schraubengewinde.
Info: Deshalb gibt es in unseren Schrauben-Sets auch keine sog. „Schneidschrauben“. Denn diese machen die Wiederverwertbarkeit zunichte → mehr Infos dazu.
Dass man Schrauben überall und immer wieder nutzen kann, liegt auch daran, dass sie genormt sind. Die ISO normt Schrauben – in Deutschland war es lange die DIN-Norm. Das heißt, Form und Maße eines Gewindes sowie sämtliche andere Teile und die Beschaffenheit einer Schraube sind vereinheitlicht und müssen erfüllt sein, wenn die Schraube eine entsprechende Bezeichnung tragen möchte.
Beim Gewinde gibt es dabei jedoch eine Besonderheit. Es gibt das Regelgewinde und Feingewinde. Das Regelgewinde stellt im Prinzip die Standardschraube dar und das Feingewinde unterscheidet sich in einer noch engeren Gewindesteigung.
Grundsätzlich ist ein Gewinde wie folgt aufgebaut.
Aufbau Schraubengewinde
Steigung, Außendurchmesser und Flankenwinkel definieren das Schraubengewinde. Beim sog. „Regelgewinde“ ist der Flankenwinkel immer 60 Grad weit. Wirklich immer! Deshalb wird in den Angaben zu einer Regelgewinde-Schraube der Flankenwinkel auch nicht mit angegeben.
Diese Schraube ist nach der ISO „metrisch“ genormt. Dafür steht das „M“ in der Bezeichnung zur Schraube.
Also zum Beispiel: Zylinderkopfschraube M4 x 20 → ist eine Zylinderkopfschraube mit 4 mm Außendurchmesser des Gewindes mit einer Länge von 20 mm.
Natürlich gibt es zur Regel eine Ausnahme: Das Feingewinde. Hier ist das Gewinde enger, also feiner und dementsprechend der Flankenwinkel schmaler. Für Arbeiten am RC-Auto und im Modellbau finden sich aber eigentlich nur Regelgewinde-Schrauben.
Wir hoffen, jetzt wisst Ihr etwas mehr darüber, wie eine Schraube eigentlich funktioniert und wünschen wie immer viel Spaß beim Schrauben!
Schaut doch mal bei uns im Shop vorbei!
Euer RC-SCHRAUBEN Team!
Bilder:
Die Macht der Schraube: Voltordu | andreas160578, Pixabay (bearbeitet)
Gewinde der Schraube Header: Bru-nO, Pixabay (bearbeitet)
Schraubenzeichnung: OpenClipart, Pixabay (bearbeitet)
